ISAE-SUPAERO und Daher gründen Forschungslehrstuhl für die Entwicklung und Zertifizierung innovativer CS-23-Flugzeuge
ISAE-SUPAERO (frz. Ingenieurshochschule École Nationale Supérieure de l’Aéronautique et de l’Espace), die ISAE-SUPAERO-Stiftung und Daher haben eine Sponsoring-Vereinbarung für die Einrichtung eines Forschungslehrstuhls unterzeichnet. Ziel dieses auf fünf Jahre befristeten Lehrstuhls ist die Erforschung, Konzeption und Zertifizierung innovativer Architekturen für Leichtflugzeuge des Typs CS-23, d.h. mit einem maximalen Startgewicht von 5.670 kg und einer maximalen Kapazität von 9 Passagieren. Dieser Lehrstuhl ist Teil einer Strategie zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks der Luftfahrt und verdeutlicht das Engagement von ISAE-SUPAERO und ihrer Stiftung für die Innovation von klimasensiblen Modellen und Instrumenten.
Ein Forschungslehrstuhl im Einklang mit den großen Herausforderungen des Jahrhunderts: Sicherheit, Umwelt, Mobilität.
Im Juli 2019 unterzeichneten die ISAE-SUPAERO Stiftung, ISAE-SUPAERO selbst und der Flugzeug- und Ausrüstungshersteller Daher einen Sponsoringvertrag. Das Ziel? Die Einrichtung eines Forschungslehrstuhls für die Konzeption und Zertifizierung von Leichtflugzeugen mit Hybrid-Elektro-Antrieb, der fossile und elektrische Energie für den Antrieb und die Versorgung der Bordsysteme kombiniert.
Durch diesen besonderen Lehrstuhl wird ISAE-SUPAERO zu einem wichtigen Akteur im Bereich der Luftfahrtforschung und entwickelt seine Arbeit im Einklang mit neuen gesellschaftlichen Bedürfnissen und ökologischen Herausforderungen weiter.
„Angesichts der wachsenden ökologischen Herausforderungen freuen wir uns, zu denjenigen zu gehören, die an der Seite großer Unternehmen wie Daher nach innovativen Lösungen suchen, die zur Dekarbonisierung des Luftfahrtsektors von morgen beitragen“, sagt Jean-Louis MARCE, Sekretär der Stiftung ISAE-SUPAERO.
Der Lehrstuhl ist in drei Hauptbereiche gegliedert:
1. Verringerung der Auswirkungen des Luftverkehrs auf die Umwelt
Der Lehrstuhl wird die Entwicklung leistungsstarker und nachhaltiger Lösungen für den Leichtflugverkehr ermöglichen, indem er sich insbesondere mit der Hybridisierung der Energiequellen an Bord, der Erforschung innovativer Architekturen wie dem verteilten Elektroantrieb und innovativen Betriebsarten (im regionalen Flugverkehr) befasst.
2. Ein systemischer Ansatz für die Flugzeugentwicklung
Die Einführung neuartiger technologischer Lösungen ermöglicht es, innovative Architekturen für die Leichtflugzeuge von morgen ins Auge zu fassen, die den Weg zu einer besseren Gesamtleistung ebnen. Dafür muss bei der Suche nach innovativen Lösungen eine starke systemische Sichtweise eingebracht werden, um ein Werkzeug zu entwickeln, das in der Lage ist, alle Disziplinen im Zusammenhang mit dem Flugzeug und seinem Ökosystem zu integrieren: von der Erfassung der Kundenbedürfnisse über die Aufgaben des Flugzeugs, die Optimierung seiner Architektur, die Umwelt- und die Sicherheitsaspekte.
Darüber hinaus wird die vom Lehrstuhl unterstützte Forschungsarbeit eine Analyse des gesellschaftlichen Bedarfs an Mobilität und relevanten Energiequellen auf kurze, mittlere und lange Sicht ermöglichen.
„Angesichts der Möglichkeiten, die sich durch das Aufkommen neuer Technologien in Verbindung mit ökologischen und gesellschaftlichen Fragen eröffnen, ist die Fähigkeit, wissenschaftliche Spitzenleistungen mit unseren strategischen und industriellen Überlegungen zu verbinden, ein unabdingbares Element, um unsere Entscheidungen zu festigen“, fügt Pascal HERMEL, Group Upstream Projects Director, Daher, hinzu.
3. Sicherheit und Zertifizierung neuer Architekturen
Die Zertifizierung und Sicherheitsanalyse dieser neuen CS-23-Flugzeugarchitekturen wird einen wichtigen Teil der Arbeit des Lehrstuhls ausmachen – aufbauend auf dem neuen Regulierungsansatz, den die Flugsicherheitsbehörden für diese Flugzeugkategorie eingeführt haben –, und Sicherheitsnachweise bereits in der Entwurfsphase einführen. Die Forscher werden Methoden analysieren, mit denen die Einführung von Innovationen in Flugzeugen gefördert werden kann –natürlich unter Einhaltung des erforderlichen hohen Sicherheitsniveaus und der Entwicklungsvorgaben.
„Es geht um Effizienz bei der Entwicklung von Optimierungsmethoden für neue Leichtflugzeugarchitekturen durch die Integration von technologischen, betrieblichen und umweltbezogenen Aspekten. Und es muss definiert werden, wie diese Innovationen die hohen Sicherheitsziele der Luftfahrt im Hinblick auf die Zertifizierung erfüllen müssen. Das sind die Achsen, die unsere Forschungsarbeit leiten werden“, erklärt Joël JÉZÉGOU, Dozent und Forscher an der ISAE-SUPAERO.
Die für einen Zeitraum von fünf Jahren unterzeichnete Sponsoring-Vereinbarung ermöglicht es den drei Akteuren – ISAE-SUPAERO, der Stiftung und Daher –, ihr Exzellenzniveau zu steigern und zu konsolidieren sowie ihre Forschungsarbeit zu innovativen Flugzeugen zu teilen, um Flugzeuge zu optimieren und Sicherheit, Leistung, Umweltschutz, Marktwirtschaft und Passagierbedürfnisse in Einklang zu bringen.