ParisDaher geht eine umfassende Partnerschaft mit dem Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) ein, um eine Technologie für die automatisierte Schweißmontage primärer Flugzeugunterkonstruktionen aus thermoplastischen Matrixverbundstoffen zu entwickeln und zu optimieren.
Das auf drei Jahre angelegte bilaterale Abkommen, das diesen Monat auf der JEC World in Paris unterzeichnet wurde, hat die Entwicklung einer Infrarotschweißtechnologie für dickwandige und große Bauteile zum Gegenstand, die für die Massenproduktion geeignet ist und eine hohe Reproduzierbarkeit sowie eine ausgezeichnete Qualität bietet.
„Die Kombination dieser neuen Schweißtechnik mit der automatisierten Montage von Flugzeugunterkonstruktionen wird es uns ermöglichen, das volle Potenzial thermoplastischer Verbundwerkstoffe auszuschöpfen“, erklärte Cédric Eloy, stellvertretender CTO (Chief Technology Officer) bei Daher.
Thermoplastische Verbundwerkstoffe werden in der Luftfahrtindustrie immer häufiger eingesetzt, da sie Gewicht und Material einsparen helfen, ein hohes Maß an Leistung und Festigkeit bieten und schweißbar sind. Neben der Verbesserung der Umweltverträglichkeit der Luftfahrt – durch die Verringerung des Flugzeuggewichts und die damit verbundene Reduzierung des Treibstoffverbrauchs – benötigen thermoplastische Verbundwerkstoffe auch weniger Energie für die Herstellung und haben den Vorteil, dass sie recycelbar sind.
Die Ergänzung des Technologieportfolios von Daher und KVE Composites um diese Infrarot-Schweißtechnologie wird die Anwendungsmöglichkeiten für die Kunden erweitern. KVE Composites mit Sitz in den Niederlanden ist auf die Entwicklung, Herstellung und Montage thermoplastischer Hochleistungs-Verbundwerkstoffe spezialisiert. Das Unternehmen verfügt mit dem Induktionsschweißen über eine eigene Montagetechnologie, die für Anwendungen in der Luft- und Raumfahrtindustrie qualifiziert ist.
Die gerade geschlossene Partnerschaft wird sowohl vom Fachwissen von Daher als Konstrukteur und Hersteller von Flugzeugstrukturen als auch vom Know-how des LIST in den Bereichen Materialwissenschaft und Prozessentwicklung profitieren.
„Dieses Projekt demonstriert erneut die gute Anwendbarkeit unserer Forschungstechnologien und unsere Fähigkeit, Herausforderungen der Spitzenforschung zu bewältigen, die den Einsatz von Hochleistungs-Verbundwerkstoffen auf dem Markt der Luft- und Raumfahrt steigern werden“, erklärte Damien Lenoble, Direktor für Materialforschung und Technologie am LIST, und fügte hinzu: „Wir freuen uns, die Fähigkeiten des LIST mit denen von Daher, einem renommierten Flugzeugbauer, zu vereinen und gemeinsam zur Entwicklung der Flugzeugstrukturen der Zukunft beizutragen, die leichter und langlebiger sein werden, ohne Abstriche bei den Sicherheitsstandards machen zu müssen.“
